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Wingspezifikation


Mit dem Modul „Smilemodellierung“ ist der Systementwickler in der Lage, sämtliche Marktszenarien nachzustellen. Sämtliche IV und Wingpegel können durch einstellbare Zeitfenster als auch über einstellbare IV, Zins und Wingrampen angefahren werden. Bei den Veränderungen der Volatilität gibt es eine klare Definition der Messwerte, womit man in der Lage ist verschiedene Marktverhältnisse bezüglich historischer Volatilität als auch impliziter Volatilität zu vergleichen.

Eine Messwertzuordnung der Wings war (ist) bisher nicht möglich, da bis dato hierfür keine Maßeinheit eingeführt wurde. Ohne Maßeinheit ist eine quantitative Wertzuweisung, sprich Vergleichsmessung, unmöglich und somit ist man auch nicht in der Lage verschiedene historische Marktverhältnisse bezüglich Wings miteinander zu vergleichen. Da die Wings jedoch eine wichtige Rolle in den Optionsmärkten spielen und deren Veränderung gravierende Auswirkungen auf ein System haben kann, wurde es für uns zwingend, diesem Umstand mit einer eigenen internen Norm Rechnung zu tragen.



Definition der Maßeinheit für die Wingspezifikation nach Vandermart:

Maßeinheit: Vd     
(steht für Volatilitätsdifferenz)

Erhöht man den Vd-Wert einer Optionsserie um "ein Vd", so wird die Funktion des Optionssmiles so verändert, dass sich die implizite Volatilität einer Option aus der entsprechenden Laufzeitserie mit einem synthetischen Strike, welcher präzise 10% unter dem aktuellen Kursniveau liegt, um "ein Prozent" erhöht.

Der Vd-Wert ergibt sich aus der Differenz der beiden IV-Werte von a. IV-Wert 10% unter Kursniveau und b. IV-Wert ATM.


Beispiel:
 Kurs des Underlyings:  6000 
 Synthetischer Strike:  5400 
 Implizite Volatilität ATM:  20% 
 Implizite Volatilität der
 synthetischen Option mit
 Strike 5400 vor der Wingänderung:
 25% 
 Vd-Wert vor der Wingänderung:  5 Vd 
 Implizite Volatilität der
 synthetischen Option mit
 Strike 5400 nach einer
 Winganhebung um "ein Vd":
 26% 
 Vd-Wert nach der Winganhebung
 um einen Vd-Wert von 1:
 6 Vd 


Im Modul Smilemodellierung wird für die Wingreferenz die kürzest laufenden Option im System herangezogen. Im Detail werden aus der Laufzeitserie der kürzest laufenden Option im System folgende 4 Put-Optionen aus der Datenbank geladen.

a. Jene zwei benachbarten Put-Optionen, deren Strikes unmittelbar unter der Marke
     vom Underlyingkurs minus 10% fixiert sind
b. Jene zwei benachbarten Put-Optionen deren Strikes unmittelbar über der Marke
     vom Underlyingkurs minus 10% fixiert sind

Mit diesen vier Strikes als Stützstellen, wird nun eine präzise Kurveninterpolation 10% unter aktuellem Kursniveau durchgeführt. Diese 10% unter Kursniveau liegende Referenzmarke ist in der Grafik als kleiner vertikaler grüner Strich auf der X-Achse ersichtlich.

Für die Änderung der Wingeingabe sind folgende zwei Modi vorgesehen:
1. Numerische Direkteingabe des Vd-Wertes
2. Step- up und- down (auf die cyanfarbenen Pfeile) was jeweils eine Änderung
    des Vd-Wertes um 0.1 Vd-Punkte bewirkt


Die Änderung des Vd-Wertes wirkt sich 1:1 auf den Smile zum Projektionszeitpunkt B und je nach Einstellung des Buttons B => C auch auf den Smile zum Projektionszeitpunkt C (10 Tage vor Systemlaufzeitende) aus. Die Auswirkung der Wingänderung zum Zeitpunkt C fällt absolut gesehen durch die Verjüngung auf Grund der Zeitinterpolation des Smiles C entsprechend stärker aus, bleibt jedoch "relativ" identisch zum Smile B!

Eine Vd-Änderung (Delta Vd) hat niemals Auswirkung auf den Smile A! Der Grund ist wie folgt: Beim Smile A handelt es sich um die IV und Wingverhältnisse zum Einstiegszeitpunkt. Diese sind gegeben, Vergangenheit und daher auch nicht mehr in die Zukunft projizierbar!


In der nachfolgenden Grafik wird nochmals ersichtlich aus welchen Komponenten sich die Vd-Werte zusammensetzen. Die angegebenen Vd-Werte für den Smile A, B und C sind ohne Vd-Veränderung durch eine Eingabe dargestellt.


Grafik 1




In der nachfolgenden Grafik 2 wurde der Vd-Wert um 2 erhöht. Smile B zieht um 2 VD-Punkte an und Smile C bleibt unverändert, da der Button für die Smileeinbeziehung für C auf "A => C" steht. D.h Smile C entspricht relativ A. Oder, C entspricht A, jedoch um die entsprechende Zeitinterpolation verjüngt!

Grafik 2




In der nachfolgenden Grafik 3 wurde der Button für für den Smile C auf "B => C" gestellt. D.h. von Zeitpunkt B bis Systemlaufzeitende bleiben die für Smile B modellierten Einstellungen unverändert bzw. Smile C entspricht Smile B, jedoch ist der Graf von C um die entsprechende Zeitinterpolation verjüngt! C entspricht relativ B.

Grafik 3




Wie bereits dargelegt bezieht sich die Eingabe der Vd-Änderung immer auf die kürzest laufende Option zum Zeitpunkt B. Wenn in einem System zwei oder mehr Laufzeiten aktiv sind, so werden die Winganhebungen für die längerlaufenden Optionen, auch für den Zeitpunkt B entsprechend anders bzw. schwächer ausfallen als für die kürzest laufende Option. D.h. Die Winganhebungen für die anderen Laufzeiten sind mathematisch klar determinierbar und somit entfallen gänzlich weitere manuelle Anpassungen, was die Entwicklung erheblich erleichtert. In der nachfolgenden Grafik 4 sehen Sie eine zusätzliche Laufzeit (blau). Es wurde keine Winganhebung vorgenommen. Grafik 5 zeigt die gleichen Optionspositionen mit einer Winganhebung von wiederum 2 Vd-Punkten.

Grafik 4




Grafik 5 zeigt die gleichen Positionen wie Grafik 4, jedoch mit einer Winganhebung um 2 Vd-Punkte. Wie man sieht, fällt bei der längeren Laufzeit die Anhebung im Vergleich zur kürzeren Laufzeit "absolut" erheblich schwächer aus, obwohl sie "relativ" identisch ist!

Grafik 5




Direktpositionierung des Fadenkreuzes an der Wingreferenz:
Mit einem klick auf die Anzeige der Wingreferenz wird das Fadenkreuz in der X-Position präzise auf der Wingreferenzmarke (kleiner vertikaler güner Strich auf der X-Achse) positioniert und eingefroren. Somit hat man die Möglichkeit bltitzartig sämtliche Werte an dieser Referenzmarke abzulesen.