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Ordermodul

 


1. Grundlagen

1.1 Zweck des Order-Moduls

Das Order-Modul dient dazu, eine Optionsstrategie möglichst optimal in den Markt zu bringen. Dazu lassen sich die Elemente der Strategie automatisch in Kombinationen zusammenfassen, die vom Broker unterstützt als Einheit beauftragt werden können. Damit lassen sich die Ausführungsrisiken einer Strategie mit mehreren Elementen so weit als möglich minimieren. Vom Broker werden Real-Time Optionspreise abgefragt und daraus anhand der Vorgaben des Benutzers automatisch Limit-Preise für die Aufträge ermittelt. Hat der Benutzer einen Auftrag an den Broker übermittelt, so wird der Ausführungsstatus überwacht und falls gewünscht, die Limit-Preise automatisch aktualisiert. Der Benutzer muss vor der Auftragsausführung beim Broker oder der Anpassung eines Limit-Preises jeweils den Auftrag noch manuell bestätigen, dies dient zur zusätzlichen Sicherheit, damit der Benutzer den Preis zuerst nochmals auf Plausibilität prüfen kann. Aufträge können natürlich auch abgebrochen werden, solange sie noch nicht ausgeführt wurden.


1.2. Aufbau des Hauptfensters


Das Hauptfenster des Order-Moduls ist in mehrere Elemente aufgeteilt:

A Strategiepositionen:
(oben links)
Hier werden die Positionen aus dem Strategie-Fenster übernommen und für die
Generierung der Aufträge ausgewählt.
B Aufträge:
(oben rechts)
Die ausgewählten Positionen werden hier zu Kombinationen zusammengefasst,
welche dann als Aufträge an den Broker übermittelt werden können. In dieser
Liste werden auch die aktuellen Marktpreise, die Limit-Preise und der
Auftragsstatus angezeigt.
C Preisübersicht:
(unten links und rechts)
Im unteren Bereich werden die Preise der Strategie basierend auf der Projektion
der letztbekannten Tagesendpreise (linke Seite) bzw. die Preise basierend auf
den aktuellen Marktpreisen zum Vergleich.



1.3 Unterstützte Broker

Aktuell unterstützt das Order-Modul den Broker „Interactive Brokers“ (IB), weitere Broker werden in naher Zukunft hinzukommen. Die Verbindung zu IB erfolgt über die TWS, wozu die IB-API der Version 9.69 installiert sein muss.

Achtung: Es ist sehr wichtig, dass exakt die vorgeschriebene Version des IB-API benutzt wird! Abweichende Versionen können zu Fehler bis zu falsch ausgeführten Aufträgen führen. Ausserdem sollte das Order-Modul solange nur mit einem IB-Paper-Trading-Account betrieben und getestet werden, bis der Benutzer die korrekte Funktion des Order-Moduls persönlich überprüft hat.


2. Bedienung

2.1 Auswahl der Positionen für die Broker-Orders

Im Bereich „Strategiepositionen“ oben links werden die Positionen der Strategie aus dem Strategie-Fenster angezeigt. Dabei werden nur Positionen übernommen, deren Verfallsdatum noch nicht erreicht wurde. Es werden sowohl die Prämien zum Zeitpunkt des Handelstags wie auch die Projektion der Prämie auf den aktuellen Tag angezeigt.


Die Tabelle enthält folgende Spalten:

A Pos.: Fortlaufende Nummer der Position
B Tot.: Gesamtanzahl Kontrakte der Position
C Anz.: Ausgewählte Anzahl der Position (<= Tot.)
D Typ.: Type der Position (C = Call, P = Put, U = Basiswert)
E Verfallstag: Verfallstag einer Option
F Basispreis: Basispreis (Strike) einer Option
G Prämie: Letzter Preis der Option zum Handelstag der Position
H Prämie aktuell: Preis berechnet auf den aktuellen Tag und den Kurs des Basiswerts im Feld „Preis Basiswert“ (letzter bekannter Kurs)

Bedienelemente:

I Knopf „Refresh“: Löscht die Tabelle und holt die Strategiepositionen neu vom StrategieFenster
J Auswahl Verfallstag: Selektiert die Positionen mit einem bestimmten Verfallsdatum
K Auswahl Gruppen: Selektiert die Positionen einer bestimmten Gruppe

Im unteren Bereich wird das aktuelle Datum angezeigt, der letzte Kurs des Basiswerts (aus Datenbank oder Real-Time-Kurs), sowie die Preise der selektierten Positionen auf der Basis des Originalpreises als auch auf der Basis der Projektion der Prämien auf den aktuellen Tag und den Kurs des Basiswerts. Der Basiswert kann dabei manuell angepasst werden, bei einer bestehenden Verbindung zum Broker wird er automatisch aktualisiert.


A Datum
B Preis Basiswert
C Preis Basiswert im Modell
D Preis Basiswert realtime
E Symbol des Basiswerte
F Einstellungen
G Differenzpreis Modell zu Realtime



2.1 Generierung von Combination-Orders

In der Tabelle der Strategiepositionen kann der Benutzer nun die Positionen auswählen, welche zu Broker-Aufträgen zusammengefasst werden sollen (Default: alle sind ausgewählt). In der Spalte „Anz.“ kann die Anzahl der Kontrakte eingestellt werden, welche zu übernehmen sind (Default: Maximalanzahl). Beim Übertrag auf die rechte Seite wird die Gesamtanzahl der übrigbleibenden Kontrakte entsprechend reduziert.


Sobald die Auswahl der Positionen und Anzahl Kontrakte erfolgt ist, kann der Benutzer auf die Schaltfläche „Pfeil nach rechts“ drücken, wonach die ausgewählten Positionen zu Combination-Orders zusammengefasst und auf der rechten Seite angezeigt werden. Wenn das Symbol „Pfeil nach rechts“ mit einem „Plus“-Symbol versehen ist, so werden die Aufträge zum Eröffnen der Positionen generiert (unveränderte Kontraktanzahl). Wird hingegen ein „Minus“-Symbol angezeigt, so werden die Aufträge zum Schliessen der Positionen generiert (negative Kontraktanzahl). Der Benutzer kann zwischen diesen beiden Auftrags-Modi wechseln, indem er auf die Symbole „Plus“ oder „Minus“ klickt, der gewählte Modus wird dann auf dem „Pfeil rechts“ angezeigt.
Die Kombinationen, welche generiert werden können, sind abhängig vom gewählten Broker, sie können zusätzlich in den Broker-Einstellungen ausgewählt werden (siehe 2.8). Im allgemeinen wird empfohlen, die Einstellungen in der Grundeinstellung zu belassen. Das Order-Modul generiert dann automatisch die optimale Aufteilung der Positionen in möglichst wenige Kombinationen. Je weniger Kombinationen für eine Strategie benötigt werden, desto einfacher ist es normalerweise, die Strategie in den Markt zu bringen.


Auf der rechten Seite werden in der Tabelle „Aufträge“ die generierten Kombinationen hierarchisch mit ihren zugehörigen Positionen dargestellt. Jede Kombination entspricht einem einzelnen Broker-Auftrag. Die Tabelle enthält folgende Spalten:

A Kombination: Bezeichnung der Kombination (z.B. „Put Ratio“) oder C = Call, P = Put,
U = Basiswert
B Symbol: „Pfeil
nach links“:
Knopf, um Auftrag wieder auf linke Seite zu schieben
C Pos.: Index der Position der Tabelle „Strategiepositionen“
D Anz.: Anzahl Kontrakte (bei Kombination Anzahl Kombinationen, bei Unterposition
Anzahl Kontrakte pro Kombination)
E Verfallstag: Verfallstag der Option oder Kombination (falls einheitlich)
F Basispreis: Basispreis (Strike) der Option
G Bid: Vom Broker angebotener Verkaufspreis
H Ask: Vom Broker angebotener Kaufspreis
I Auto-Limit: Falls gesetzt, wird der Limit-Preis automatisch nachgeführt und an den Broker
übermittelt, falls der Auftrag bereits im Markt plaziert wurde
J Limit: Berechneter oder manuell gesetzter Limit-Preis
K Spread: Prozentanteil des Bid-/Ask-Spreads, der für den Limit-Preis berücksichtigt wird,
oder Spread in Punkten (abhängig von Einstellung unten)
L Status: Status des Auftrags, falls er an den Broker übermittelt wurde
M Market-Limit: Aktueller Limit-Preis im Markt (letzter übermittelter und bestätigter Limit-Preis)


2.2 Anzeige von Real-Time Kursen für Orders

Für die Aufträge auf der rechten Seite in Tabelle „Aufträge“ kann der Benutzer die Real-Time Marktdaten über den Broker abfragen. Dazu wählt der Benutzer in der Auswahlliste „Broker“ den Broker aus und drückt den Knopf „Marktdaten verbinden“. Es wird dann folgendes Anmeldefenster geöffnet:


Der Benutzer vervollständigt oder korrigiert bei Bedarf die Parameter für die Broker-Verbindung und drückt den Knopf „OK“. Bei Interactive Brokers wird die Client-Nr. (beliebige Zahl > 0, nur relevant bei Mehrfachverbindungen zur TWS) und die Konto-Nr. benötigt (wird benutzt um die Aufträge eindeutig einem Konto zuzuordnen). Je nach Broker werden hier unterschiedliche Paramter benötigt. Die vollständigen Einstellungen für die Broker-Verbindung (wie IP-Adresse, Port-Nr. etc.) werden im Dialog Broker-Einstellungen (siehe 2.7) konfiguriert.
Falls die Verbindung klappt und Marktdaten für den Basiswert und die Optionen vorhanden sind (z.B. der Markt bewegt sich und es kommen Bid-/Ask-Kurse), so werden diese laufend in der Auftragstabelle und beim Basiswert angezeigt.

Es kann nun für bestimmte Basiswerte bzw. Ticker-Symbole vorkommen, dass der Broker diese nicht versteht. Dies liegt daran, dass keine einheitlichen Ticker-Symbole benutzt werden. In diesem Fall muss die korrekte Übersetzung in Ticker-Symbole konfiguriert werden, die der Broker versteht. Dazu muss der Benutzer die richtigen Symbole beim Broker recherchieren und nachher im Dialog „Broker-Einstellungen“ eintragen (siehe 2.7).


2.3 Anpassen der Limit-Preise

Die Einstellungen für die Berechnung des Limit-Preises der Aufträge befindet sich unten rechts:

Es werden mehrere Möglichkeiten angeboten:

A Berechnung des Limit-Preises auf der Basis des Mittelkurses zwischen Bid- und Ask-Preis:
Diese Variante ist die Standard-Einstellung, dazu werden Real-Time-Marktdaten benötigt. Falls keine Kurse gestellt sind, wird auch kein Limit-Preis angezeigt.

B Berechnung des Limit-Preises auf der Basis des aktuellen Preises:
Hier werden die Optionspreise auf der Basis der letztbekannten End-Of-Day-Marktdaten auf das heutige Datum und den aktuellen Basiswert (manuell oder via Real-Time-Daten) berechnet und daraus der Limit-Preis ermittelt. Dieser Limit-Preis entspricht dem fairen Preis auf der Basis der alten impliziten Volatilität der Optionen, was nicht der aktuellen Marksituation entsprechen muss.

C Auto Limit ein/aus:

D Manuelles setzen der Limit-Preise:
Falls bei den einzelnen Aufträgen die Checkbox „Auto-Limit“ nicht angewählt ist, wird der Limit-Preis nicht automatisch berechnet bzw. angepasst und er kann manuell eingestellt werden (dies ist immer nur pro Kombination bzw. Auftrag nötig, nicht für einzelne Optionen eines Auftrags).

Falls der Limit-Preis automatisch angepasst werden soll, kann der Spread pro Auftrag wie folgt spezifiziert werden:

E Prozentanteil % von Bid-Ask:
Hier wird in der Spalte „Spread“ der Prozentanteil des Bid-/Ask-Spreads angegeben, der dem Broker zugestanden werden soll (0% = Mittelkurs, 50% = Bid oder Ask)

F Absolutwert: Spread in Punkten (0 = Mittelkurs)

Die Standard-Einstellung für „Auto-Limit setzen“ und den Spread wird ebenfalls hier gesetzt, pro Auftrag können diese aber in der Tabelle „Aufträge“ angepasst werden.


2.4 Order zum Broker übertragen

Zur Übertragung der Aufträge an den Broker müssen alle Aufträge, die zu übertragen sind, zuerst selektiert werden (Haken setzen in Tabelle „Aufträge“):


Im Beispiel oben soll nur der zweite Put-Ratio als Auftrag übermittelt werden. Dazu drückt der Benutzer den Knopf „Aufträge übertragen“. Der Auftrag wird dann an den Broker übermittelt und zur definitiven Übermittlung an den Markt vorbereitet (Status „Prepared“).


Der Auftrag muss nun noch in der TWS bestätigt und abgeschickt werden:


Dies ist eine zusätzliche Sicherheitsmassnahme zur Verifikation durch den Benutzer (bei anderen Brokern sinngemäss). Nach Auslösen der Order in der TWS wechselt der Status nun nach „Submitted“, gleichzeitig wird der Preis für „Market-Limit“ gesetzt:


Falls der Limit-Preis automatisch angepasst wird, wird jeweils eine Aktualisierung der Order an den Broker geschickt, der neue Limit-Preis wird aber erst an den Markt übermittelt, sobald der Benutzer dies in der TWS bestätigt.


2.5 Order anpassen oder abbrechen

Der Benutzer kann die Limit-Preise von Aufträgen selber anpassen, indem er zuerst den Auftrag auf manuell zurücksetzt („Auto-Limit“ entfernen) und dann den Wert eingibt. Anschliessend wird er an den Broker übermittelt und muss dort noch bestätigt werden (Bei IB kann der Preis auch direkt in der TWS angepasst werden).

Soll ein Auftrag abgebrochen werden, so drückt der Benutzer den Knopf „Löschen“ (Kreuz-Symbol) in der Tabelle „Aufträge“ beim entsprechenden Auftrag. Der Auftragsabbruch wird dann an den Broker übermittelt und ausgeführt. Falls alle Aufträge gleichzeitig abgebrochen werden sollen, kann er auch den Knopf „Aufträge abbrechen“ drücken.

Die Verbindung zum Broker wird mit dem Knopf „Verbindung abbrechen“ unterbrochen, worauf keine Real-Time-Kurse mehr übermittelt und angezeigt werden.


2.6 Status der Orders verfolgen

Sobald eine Order ausgeführt wurde, wechselt der Status auf „Filled“ und der effektiv bezahlte Preis (ohne Kommissionen) wird in Spalte „Limit“ angezeigt:


Falls ein Auftrag abgebrochen wird (in Order-Modul oder in TWS, wechselt der Status auf „Cancelled“.


2.7 Broker-Einstellungen

Mit dem Knopf „Broker-Einstellungen“ (Zahnrad-Symbol) wird der Dialog für die Konfiguration der Broker-Einstellungen geöffnet:


In diesem Dialog können folgende Einstellungen vorgenommen werden:

  •  
  • Broker-spezifische Parameter:
    Hier werden die Parameter eingestellt, die zur korrekten Verbindungsaufnahme zum Broker benötigt werden.

  •  
  • Erlaubte Kombinationen:
    Hier kann ausgewählt werden, welche Kombinationen das Order-Modul bei der Auftrags-Generierung berücksichtigen soll. Wird z.B. „Call-Ratio“ abgewählt, so werden keine Kombinationen dieses Typs mehr generiert (und z.B. die einzelnen Put-/Call-Optionen direkt generiert).

  •  
  • Broker-spezifische Ticker-Symbole und Börsen:
    Die Symbole der Marktdaten stimmen häufig nicht mit den Symbolen überein, die von den einzelnen Brokern verwendet werden, dies gilt ebenfalls für die Bezeichnung der Börsen. In dieser Tabelle kann die Übersetzungstabelle für die korrekten Broker-Symbole erfasst werden. (Das Beispiel oben enthält die Angaben für Stoxx50 und SMI bei Interactive Brokers).


    Falls der Broker andere Symbole verwendet für einen bestimmten Basiswert, muss die korrekte Einstellung hier konfiguriert werden (dazu bitte die Dokumentation bezgl. Ticker-Symbole beim Broker konsultieren).